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Kenia und seine Tiere

Ich habe ja das große Glück, den schönsten Beruf der Welt zu haben. Da fährt man weit weg, darf wilde Tiere sehen und kriegt auch noch Geld dafür.

So, alle mal neidisch gemacht. Jetzt die Wahrheit. Ich verkaufe meine Reise-Fotos bei Mauritius-Images, das deckt aber gerade mal die Kosten und erst so nach 5 Jahren erwirtschaften die Fotos langsam Gewinn. Dafür steh ich morgens um 5.15h auf, um 6.00h verläßt der Jeep das Camp, um 6.30h geht die Sonne auf. Zugegebenermaßen sehr schön. Dann fährt man den ganzen Tag rum auf der Suche nach einem lohnenden Motiv. Abends kommt man um 18.30h wieder ins Zeltlager, weil die Sonne schon untergegangen ist, duschen, essen, (Gin-Tonic gegen Malaria,) schlafen!

Eine Runde Mitleid bekommen. Ne, so schlimm war es auch nicht! Die Wahrheit liegt ja dialektisch dazwischen. Kenia ist ein spannendes Land, die Steinzeit ist erst 150 Jahre her, einiges ist schon sehr entwickelt, anderes nicht und wieder anderes soll sich auch nicht verändern, z. B. die Tierwelt. Es ist toll wieviele wilde Tiere in der Massai Mara, dem kenianischen Zipfel der Serengeti, leben. Es ist schon fast unglaublich und in den ersten Tagen habe ich überall hinter Bäumen Käfige vermutet, wo die Tiere abends eingesperrt und morgends wieder rausgelassen werden, denn die Vielfalt und Anzahl kann nicht natürlich sein.

Ist sie scheinbar doch und Geschichten über Wildiebe machen einen sehr traurig. In den späten 60ern lebten noch 60.000 Elefanten in Kenia, jetzt nur noch 12.500. Auch wenn die Zahl wieder leicht steigt und die Ranger erfolgreich sind, führen sie doch einen schweren Kampf. Das Spitzmaulnashorn ist wohl nicht mehr zu retten, 40 Exemplare in der Mara und 60 im Nairobi Nationalpark sind wohl zu wenig, um die Art auf Dauer zu erhalten.

Als wir da waren wurden 3 Nashörner geschossen, einen Chinesen hat man 3 Tage später in Tansania verhaftet (die Hörner sind z. T. gechipt ) aber die Tiere sind tot und ein Horn bringt 90.000 $, was eine große Verlockung bedeutet, für jemanden der 200$ im Monat verdient.

Zum Schluß muss ich noch jedem raten Zeit seines Lebens nach Kenia zu fahren. Es hilft einem, dem Sinn des Lebens näher zu kommen, unsere Erde zu bewundern, sich an den Tieren zu erfreuen und den Afrikanern Respekt und Toleranz und oft sogar Bewunderung entgegen zu bringen.

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