Fotografie ist für mich Beruf und Berufung. Am liebsten fotografiere ich Menschen, weil mir da meine gute Menschenkenntnis hilft und die Gabe meine Modelle zu motivieren, und als Spezialgebiet die Modefotografie, weil ich es spannend finde den Zeitgeist zu entschlüsseln (auch wenn ich nicht jeden Trend mitmache (Grunch war eindeutig nichts für mich)). Dabei ist der Erfolg meiner Modefotos sicher zu 50% meinen guten Visagistinnen zu verdanken. Umso schöner ist es, wenn die meine Arbeit genauso schätzen und als die Bremer Berufsfachschule für Kosmetik und Visagistik Joli Visage eine Kooperation mit dem erfolgreichen Pinsel und Make-up Start-up Luvia Cosmetics gemacht hat, haben sie mich gebeten die Fotos für die Social-Media Kampagne zu machen.
Die Chemie zwischen Daniel Shahparian von Luvia und mir hat sofort gestimmt und so habe ich ihm angeboten seine unglaublich weichen, veganen Pinsel für ein Testshooting einzusetzen. Ich wollte immer mal eine Pinselstaubwolke fotografieren, wobei jedes Puderpartikelchen scharf abgebildet wird. Das ist mit einer Studioblitzanlage auch nicht so schwer, weil die Blitze in einer 1000stel Sekunde oder schneller abbrennen, je nach Model sogar eine 10.000stel oder 20.000stel. Die größte Schwierigkeit war also nicht die Schärfe, sondern die Menge der Puderwolke und ihre Richtung.
Also habe ich den Pinsel in eine Manfrotto Super Clamp gezwängt, das Motiv ausgerichtet und Licht gesetzt (und das Studio mit Malerfolie ausgelegt, denn das würde sicher eine große Sauerei werden). Nach ein paar Übungsversuchen haben wir dann eine erbsengroße Portion Puder auf eine Metallschachtel gelegt und mithilfe eines Künstler-Blasebalgs in Richtung des Pinsels geschossen. Dann braucht man nur noch dem Zufall eine Chance zu geben und man hat ein tolles neues Foto für die Website, um noch mehr Kunden anzulocken.
Weil das Pinsel-Puderfoto nicht in die Rubrik „Fashion & Beauty“ meiner Website gehört, sondern in „Table-Top“, habe ich noch schnell 2 Produkfotos gemacht, damit es nicht so zusammenhanglos für sich stehen muss. Bei dem oberen habe ich mich selber aus einem anderen Job kopiert, weil mir da laut Kundenaussage die Schleifen am Päckchen besonders gut gelungen sind. Beim Zweiten habe ich die Table-Top Idee von Luvia kopiert, aber mit „Hartem Licht“ für mehr Spannung gesorgt.