Heute ist Weltelefantentag. Umweltschutzbehörden wollen an diesem Tag auf das Schicksal der Elefantenpopulationen in der ganzen Welt aufmerksam machen. Ich schließe mich dem an. Im Zoo fand ich Elefanten immer ein bischen langweilig, aber auf meiner letzten Reise nach Kenia haben sie mein Herz erweicht und meinen Respekt verdient. Vor allem, weil sie sich scheinbar über große Entfernungen (4km) (sie sollen mit ihren Füßen auch bis zu 10km hören können) mit einem Infraschallgeräusch verständigen können. Wobei sie sich über Wasserlöcher, Futter und Gefahren austauschen. Susanne Pelizolli, unsere Gastgeberin in Nairobi, behauptet sogar, dass die Elefanten wissen, wenn in mehreren 100km Entfernung Elefanten von Wilderern getötet wurden und sind dann sogar traurig oder wütend.
Das Dilemma der Elefanten ist natürlich ihr Stoßzahn. Elfenbein wird nach wie vor in großen Mengen gehandelt. Die Zahlen, die ich in der National Geographic gelesen habe, haben mich sehr erstaunt. Vor allem die neureichen Asiaten, aber auch Amerikaner konsumieren scheinbar ohne schlechtes Gewissen das Material, wo mir doch schon seit Kindertagen ein gehöriges Unrechtsbewußtsein eingepflanzt wurde.
Ende der 60er lebten in Kenia 60.000 Elefanten, heute sind es noch 12.500. Das einzig Gute an dieser Zahl, die Population ist stabil und steigt sogar leicht, da die Kenianer große Anstrengungen unternehmen, die Wilderei zu bekämpfen (In der ersten Hälfte dieses Jahres wurden sechs Wildhüter getötet, die Elefanten schützen sollten. 23 Wilderer wurden von Wildhütern erschossen.). Andernorts sieht es allerdings nicht so gut aus, erst im Frühjahr wurden in Kamerun 350 Tiere getötet, ehe die Wilderer vertrieben werden konnten. Botswana war bis vor kurzem das neue Paradies für Elefanten, weil die Jagd da verboten wurde. Das hat sich aber unter den afrikanischen Elefanten rumgesprochen, so dass so viele nach Botswana emigriert sind, dass die Regierung keinen anderen Ausweg mehr sah als die Überpopulation wieder zur Jagd frei zu geben.
Das Foto ganz oben (und ganz unten) entstand in der Massai Mara/Kenia, die beiden darunter in Kandy/Sri Lanka. Die roten Elefanten leben im Tsavo West Nationalpark/Kenia. Die Erde mit der sich die Elefanten vor der Sonne und Parasiten schützen und bewerfen ist Rot und färbt die Elefanten.
Die Fotos hier stammen aus dem Amboseli Nationalpark, Kenia. Amboseli bedeutet „staubig“ auf Suaheli und so streifen auch mal staubige Tornados über die Savanne zu Füßen des Kilimandscharo an der Grenze zu Tansania, aber es gibt auch Moore und Tümpel, durch die die Elefanten waten und sich mit Nilpferden battlen. Man möchte meinen, dass die Elefanten gewinnen, weil sie viel größer sind, tatsächlich sind die Nilpferde die Platzhirschen und verteidigen ziemlich aggressiv ihr Territorium.
Sylvia und ich erinnern uns immer gerne an unseren Scout David, der uns erklärte, dass die Elefanten die wir unterwegs gesehen haben auf dem Weg zum Hotel wären und wir nur ungläubig gelacht haben. Aber als wir nach der anstrengenden Safari erschöpft in unserer Lodge ankommen, waren alle Elefanten schon da. Es waren fast 100 Tiere die den Sonnenuntergang am Pool (Wasserloch) genossen haben.
Einer der Gründe für Kenia als Reiseziel war ein Fernsehbericht über den David Sheldrick Wildlife Trust zum Schutz verwaister Elefanten, der die weltweit erfolgreichste Rettungs- und Auswilderungsstation für Elefantenwaisen ist. Jedes Elefantenbaby (bis 3 Jahre) hat einen eigenen Pfleger, der es mit Milch aufzieht und nachts neben ihm im Stall schläft.
Mein Fazit ist, dass wir alles unternehmen müssen, damit der Handel mit Elfenbein unterbunden wird. Manchmal überzeugen mich ja Argumente für einen legalen Handel, den es ja auch gibt. Aber auf lange Sicht sollte die Menschheit nicht mehr den Rohstoff Elfenbein benutzen wollen, denn es gibt nur einen, der Elfenbein wirklich braucht – ein Elefant!